Ein Beitrag von DieOstschweiz
In der Schweiz soll es keine Impfpflicht geben – so zumindest die Ausführungen des Bundesrats. Dass sich Praxis und Theorie einmal mehr unterscheiden, beweist der Fall eines Lesers.
Die Gastrobranche durchlebt seit vielen Monaten ein Wechselbad der Gefühle – auch wenn die negativen dabei überwiegen dürften. Lockdown, Maskenpflicht, Verbote, Vorschriften und nicht zuletzt das regnerische Wetter machen den Wirten oftmals einen fetten Strich durch die Rechnung.
Auch die Frau eines Lesers, die in Zürich ein Gastronomielokal betreibt, kann davon ein Liedchen singen. Notgedrungen stellte sie im Lockdown auf einen Take-Away-Service um, welcher seit August 2020 läuft. «Finanzielle Unterstützung seitens des Staats erhielten wir, wie manch anderer Kleinbetrieb, keine. Statt dessen steckten wir wiederum viel Geld in dieses neue Geschäftsmodell», führt der besagte Leser aus. Auch wenn die Anfragen für Teamevents mit der Zeit zunahmen, war klar, dass die Verunsicherung und Angst bei den Kunden nach wie vor in den Knochen stecken würden.
Viele hofften auf eine Entspannung der Lage, doch diese tritt auch rund eineinhalb Jahre später nicht wirklich ein. Denn: Nun nimmt der Druck auf Ungeimpfte zu. «Ein Lieferant teilte meiner Frau mit, dass drei grosse Gastrobetriebe in der Stadt Zürich ihn zu einer Covid-Impfung ‘rieten’, weil diese ansonsten nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten würden», so der Leser weiter. Ein faustdicker Skandal sei das, das Vorgehen mache ihm Angst und lasse ungute Gefühle aufkommen. «Es lässt darauf schliessen, wie es künftig ablaufen kann», ist er überzeugt. Wenn der Impfpass nämlich erst einmal greife, dann werde der Graben zwischen den beiden Lagern noch tiefer, als das zum jetzigen Zeitpunkt ohnehin schon der Fall sei.
Eigentlich müssten solche Betriebe angezeigt werden, so der Leser weiter. Diese Vorgehensweise grenze an Nötigung – hat aber dennoch offensichtlichen Erfolg: Der Lieferant hat sich nämlich inzwischen impfen lassen, weil der Druck und die damit verbundene Existenzangst wohl einfach zu gross wurden.
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