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Belegen tatsächlich „Ungeimpfte“ die knapper werdenden Plätze?

Ein Beitrag von Inside Pardeplatz

Erneut warnen Bern und Medien, die Schweizer Spitäler würden wegen Covid-Patienten bald ans Limit geraten. Warum dann bauen diese Betten ab?


Wer in den letzten Tagen die Berichterstattung in den öffentlichen Medien beobachtet hat, stellt fest, dass wieder deutlich zunehmend Angst geschürt wird mit Schlagzeilen zu Spitälern und Intensivstationen, die sich angeblich mit „COVID-Patienten“ füllen.


In einem Artikel wurde ausführlich und mit Screenshots belegt, dass im letzten Jahr an diversen Stichtagen, an denen in den Medien über volle Spitäler berichtet wurde und insbesondere dann, wenn dies zum Anlass genommen wurde, weitere einschränkende Massnahmen oder gar einen Lockdown auszurufen, ein fundierter Blick in die Bettenbelegungs-Datenbank des Bundes und von www.icumonitoring.ch gezeigt hat, dass die Bettenkapazitäten nie auch nur annähernd an ihre Kapazitätsgrenzen gestossen sind.[1]


Vergangene Woche vermeldete das St.Galler Tagblatt, dass im Kantonsspital St.Gallen (KSSG) die Anzahl „Coronapatienten“ wieder sprunghaft angestiegen sei. „Wenn die Zahl schwerwiegender Fälle weiter so stark ansteigen wird, werden wir auf den Intensivstationen sehr bald wieder Engpässe haben, die Gegenmassnahmen erfordern“, liess der Mediensprecher des KSSG verlauten.


Aufgrund dieser Tendenz wird im Spital wieder ein Besuchsverbot verhängt. Besucher werden nur noch in Ausnahmesituationen zugelassen und dies nur mit einem gültigen Covid-Zertifikat.[2]


Abb.2: „COVID-Hospitalisationen“ und Belegung der Intensivbetten per 11.2.2020 (www.icumonitoring.ch)

Vergleichen wir die aktuelle Zahl der Intensivbetten („Beds in service“) mit dem Stand vom Frühling 2020 (icumonitoring.ch, Graphik „National trends“), wo vorübergehend auf über 1’500 Intensivbetten aufgestockt wurde, verfügt die Schweiz aktuell gerade noch über rund die Hälfte der damaligen Intensivbetten.


Scheint es unter dem Hintergrund eines solch massiven Abbaus der Bettenanzahl „mitten in einer Pandemie“ nicht etwas unseriös, unfair und unwissenschaftlich, mit einer drohenden Überbelastung Angst zu schüren und uns hierauf basierend wiederum mit Einschränkungen zu drohen respektive das COVID-Zertifikat für bald jeden „Indoor-Aufenthalt“ einzuführen?


Die Medien prangern an, dass die „COVID-Hospitalisationen“ in der Schweiz aktuell von „Ungeimpften“ angeführt werden. Unsere Regierung bekundet in den Medien vorwurfsvoll, dass sie im Herbst wegen der „Ungeimpften“ eine „schwierige Situation“ befürchtet.


Ein Blick in die internationalen „Real-World-Daten“ zeigt, dass eher Anlass für gegenteilige Befürchtungen besteht. Ein von der britischen Regierung publizierter Bericht belegt, dass von insgesamt 117 Todesfällen, die innerhalb von 28 Tagen nach einer Infektion mit der „Delta-Variante“ verzeichnet wurden, lediglich 44 nicht geimpft waren.[3]


Israel rapportiert per Mitte August, als Land mit einer sehr hohen Durchimpfungsrate, eine um das Siebenfache erhöhte Zahl COVID-Verstorbener im Vergleich zu Palästina, das nur eine sehr niedrige Durchimpfungsrate ausweist.[4]


Zahlen aus einem Spital in Jerusalem zeigen, dass aktuell 95% der schwer an COVID-19 erkrankten Patienten vollständig geimpft sind.[5]


Offizielle Daten aus Schottland belegen, dass 87% der während der Anfang Juli beginnenden „3. Welle“ an COVID-19 Verstorbenen geimpft waren.[5]

In ähnlicher Weise ergab eine Untersuchung der CDC in Barnstable County, USA, dass es sich bei 80% der wegen COVID-19 hospitalisierten Patienten um vollständig Geimpfte handelte.[5]


Wie solide ist denn die Datenlage in der Schweiz, auf der die aktuellen Behauptungen basieren?


Werfen wir hierfür einen Blick in den aktuellen Situationsbericht des BAG. Seit Beginn der Pandemie wurden insgesamt 30’759 Personen im Zusammenhang mit einer „laborbestätigten SARS-CoV-2-Infektion“ hospitalisiert. Die Anzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer „laborbestätigten SARS-CoV-2-Infektion“ für die gesamte COVID-19-Epidemie liegt bei 10’436.


Obwohl der Impfstatus laut BAG seit dem 27.01.2021 für im Zusammenhang mit einem positiven RT-PCR-Test hospitalisierte Personen und Todesfälle erhoben wird, liegen lediglich für 6015 (entsprechend 20%) der gemeldeten Hospitalisationen und für 808 (entsprechend 8%) der Todesfälle die Information zum Impfstatus vor.[6]


Ist es nicht doch etwas gar unwissenschaftlich zu proklamieren, dass Hospitalisationen von Ungeimpften dominiert werden, wenn in 80% der „COVID-Hospitalisationen“ gar keine Informationen zum Impfstatus verfügbar sind?


Das BAG räumt im aktuellen Situationsbericht am Rande denn auch selbst eine „hohe Dunkelziffer von Impfdurchbrüchen“ ein.[6]


Wer die BAG-Meldekriterien kennt, weiss, dass jeder positive RT-PCR-Test als „COVID-Fall“ gemeldet werden muss, auch wenn keine Symptome einer COVID-Erkrankung vorliegen.[7] Die Tatsache, dass am Wochenende nur halb so viele „COVID-Fälle“ die Intensivstationen belegen, deutet darauf hin, dass reguläre Patienten, die aus diversen Gründen in die Spitäler eintreten, als „COVID-Fälle“ gelabelt werden, auch wenn ihre Hospitalisation nichts mit einer Atemwegserkrankung zu tun hat.[8]


Für diese These spricht auch die Tatsache, dass in der „National Trends“- Graphik auf www.icumonitoring.ch völlig synchron und im fast gleichen Ausmass zum Ansteigen der Anzahl „COVID-Patienten“ die Anzahl „Non-COVID-Patienten“ auf den Intensivstationen abfällt.[9]



Referenzen:

[6] Situationsbericht zur epidemiologischen Lage in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein – Woche 32 (09. – 15.08.2021), www.bag.admin.ch

[7] Neues Coronavirus (COVID-19) Verdachts-, Beprobungs- und Meldekriterien vom 12.05.2021, www.bag.admin.ch




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